der Koordination und Organisation von kulturellen Ereignissen und
Veranstaltungen, die das (Selbst-)Bewusstsein in und die Anerkennung für die
homosexuelle Gemeinschaft stärken.Es gibt auch andere sowohl kommerzielle als auch nicht kommerzielle
Organisationen für Schwule, Lesben, Trans- und Bisexuelle in Israel, die für die
Anliegen bestimmter Teile der Szene eintreten:
¨ KLAF Die Lesbisch-Feministische Organisation.
¨ Das Open House Das Gemeindezentrum für Schwule, Lesben, Trans- und
Bisexuelle in Jerusalem.
¨ Das Leo Beck Educational Center Ein allgemeines Gemeindezentrum in Haifa,
in dem auch einige Veranstaltungen zu schwul-lesbischen Themen stattfinden.
¨ Studentengruppen zum Beispiel The Other 10 Percent an der Hebräischen
Universität in Jerusalem.
¨ Kommerzielle Organisationen zum Beispiel der Pink Film Club, der zu
monatlichen schwul-lesbischen Filmnächten einlädt; der Sexy Shop, der
schwul-lesbische Magazine und anderes Material vertreibt.
Momentan ist die AGUDAH die einzige landesweit vernetzte Organisation in Israel,
die die Interessen aller Teile der schwul-lesbischen Bevölkerung vertritt.
Gleichwohl arbeiten wir mit allen anderen schwul-lesbischen Organisationen
zusammen und helfen, wann immer es uns möglich ist, bei der Gründung von neuen
Organisationen, seien sie nun kommerziell oder nicht. An erster Stelle steht für
uns das Wohl von Schwulen, Lesben, Trans- und Bisexuellen.
Ferner arbeitet die AGUDAH mit anderen Menschenrechtsorganisationen auf der
ganzen Welt zusammen.
Die AGUDAH hat Zweigstellen in folgenden Städten:
Tel Aviv, Haifa, Beer Sheva; eine neue Zweigstelle wurde in Kiryat Shmone (in
Nord-Israel) im Januar 2002 eröffnet; weitere Zweigstellen werden
voraussichtlich Anfang bis Mitte 2002 in Elat und Petach Tikva eröffnet.
Die Zahl unserer Mitglieder beläuft sich momentan auf rund 2000, davon
engagieren sich landesweit mehr als 600 Ehrenamtliche aus allen
Lebenssituationen. Dennoch arbeiten wir in einer Gemeinde von mindestens 100.000
Teilnehmern. In Israel zögern viele Schwule, Lesben, Trans- und Bisexuelle
Mitglieder der AGUDAH zu werden, weil viele in der Öffentlichkeit nicht mit
ihrer sexuellen Orientierung in Verbindung gebracht werden wollen. Das hat viele
Gründe. Zum einen fürchten sich viele, insbesondere Jugendliche, vor der
Reaktion von Familienmitgliedern, zum anderen haben viele Angst vor der Reaktion
ihres Milieus oder kulturellen Umfelds; dies betrifft vor allem orthodox lebende
Juden und arabische Bürger.
Wir ermitteln unseren Einfluss auf unterschiedliche Art und Weise, zum Beispiel
durch die jährlich stattfindende Parade zum Christopher Street Day. An der
Parade im Jahr 2001 nahmen mehr als 35.000 Menschen teil.
2. Veranstaltungen und Aktivitäten:
Die AGUDAH betreibt in den drei Gemeindezentren landesweite Programme, von denen
jeden Tag Tausende von Israelis profitieren:
- Jugend ein einmaliges Programm, das von Fachleuten in ehrenamtlicher Arbeit
für die AGUDAH erarbeitet wurde. Ein Netzwerk von Jugendgruppen wurde
geschaffen, was junge Leute dazu einladen soll, Aspekte ihrer sexuellen
Identität allein oder in der Gruppe zu erkunden. Dadurch soll den Jugendlichen
geholfen werden, die Isolation zu beseitigen, die viele von ihnen in dieser
schwierigen Situation fühlen.
- Soziale Dienstleistungen dies beinhaltet: die einzige Telefonberatung in
Israel; Beratungsstelle.
- Veranstaltungen zum Thema AIDS Organisation von öffentlichen Campagnen zur
HIV-Prävention und zum Thema Leben mit dem Virus; Koordination der jährlichen
AIDS-Woche; Aufbau des Notfallfonds zur Unterstützung von HIV-Positiven; Café
+, Treffpunkt für HIV-Positive und Freunde.
- Gesetzesinitiativen Lobbyarbeit in der Knesset (dem israelischen Parlament)
zu Themen wie Diskriminierung am Arbeitsplatz, gleichen Rechten für Partner in
homosexuellen Lebensgemeinschaften und Hass-Morden. Vor Kurzem wurde der
schwul-lesbische Juristenbund gegründet, in dem sich schwule und lesbische
Juristen mit o.g. Themen auseinandersetzen.
- Aliyah, Einwanderung und Integration Ein Programm für Russisch sprechende
Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transsexuelle, das ihnen die Möglichkeit gibt,
mit geborenen Israelis in Kontakt zu kommen, mehr über Israel zu lernen und
ihren Teil zur schwul-lesbischen Szene in Israel beizutragen. Weil viele
Neueinwanderer sich als Außenseiter der Gesellschaft fühlen, bieten wir Treffen,
kulturelle Veranstaltungen und Selbsthilfegruppen an. Das Ziel dabei ist die
Erleichterung der Integration für Neueinwanderer, um ihnen einen lebendigen und
bereichernden Beitrag zur israelischen Gesellschaft zu ermöglichen.
- Kulturelle Veranstaltungen zahlreiche Veranstaltungen, wie die Organisation
der jährlich stattfindenden CSD-Parade.
- Zeitung die AGUDAH gibt die monatlich erscheinende Zeitschrift Pink Times
(Ha Zman ha Varod) heraus.
- Öffentliches Bewusstsein das Speakers Bureau moderiert Diskussionen in
Schulen, öffentlichen Einrichtungen und anderen Organisationen zum Thema
Homosexualität.
- Veranstaltungs- und Selbsthilfegruppen mehrere Gruppen agieren unter dem
Dach der AGUDAH, darunter: Eine Gruppe für Menschen über 50; Hod, eine Gruppe
für religiöse Gays; PFLAG, eine Selbsthilfegruppe für Transsexuelle;
englischsprachige und russischsprachige Gruppen; Studentengruppe B-Gay; der
schwul-lesbische Chor Gayzmerim; S&M Diskussionsgruppe und eine Gruppe für
verheiratete Lesben. Außerdem bereiten wir die Gründung einer Gruppe für
Körperbehinderte, mehrer kultureller Gruppen und die Wiedererrichtung der Gruppe
für Araber in Tel Aviv vor.
3. Pläne für das Jahr 2002:
- Eröffnung neuer Zweigstellen in Elat, Petach Tikva und Kiryat Shmone
geplantes Budget: 18.000 US$.
- Alle unsere Programme werden mit der Eröffnung neuer Zweigstellen und dem
natürlichen Wachstum erweitert werden müssen. geplant ist, das bisherige
Budget um 30.000 US$ aufzustocken.
- Neue Programme: Gruppe für Arabisch sprechende Schwule, Lesben, Trans- und
Bisexuelle. geplantes Budget: 5000 US$.
- Sozialarbeiter und Beratungshotlines. das bisherige Budget soll um 6.000
US$ aufgestockt werden.
Geplantes Gesamtbudget für 2002: 60.000 US$.
Das Geld soll auf zwei Wegen beschafft werden:
- Förderung der öffentlichen Mittel der Regierung, der Jewish Agency und der
Stadtverwaltungen.
- Erhöhung der Zuwendungen aus Übersee, für die wir dieses Jahr sehr hart
gearbeitet haben.
i. Kürzlich konnten wir die amerikanische Steuerbehörde zur Steuerrückerstattung
für eingegangene Spenden bringen.
ii. Gründung eines Freundeskreises in den USA.
iii. Kontaktaufnahme zu schwul-lesbischen Organisationen in Europa.
4. Budget:
Anbei finden Sie das Budget für das Jahr 2001.
Das Budget für das Jahr 2002 ist
in Vorbereitung.
Ausgaben |
Budget 2001
in
US$ |
Budget 2001
in NIS |
10 Gehälter und die dazugehörigen Steuern |
80.233 |
345.000 |
Management und Vorstand |
25.581 |
110.000 |
Einwanderung und Integration (s. Top 2.5) |
4.791 |
20.600 |
Gemeindezentrum in Tel Aviv |
43.605 |
187.500 |
AIDS-Prävention, einschl. Wigstock |
9.302 |
40.000 |
Finanzierungskosten |
1.163 |
5.000 |
Zweigstelle Haifa |
5.814 |
25.000 |
Zweigstelle Beer Sheva |
5.814 |
25.000 |
Beratungstelefone und Sozialarbeiter |
3.488 |
15.000 |
Ausgaben für die CSD-Woche |
27.907 |
120.000 |
Produktionskosten der Pink Times
(Ha Sman ha Varod)
|
51.163 |
220.000 |
Jugendgruppen und Beratungsstelle |
5.814 |
25.000 |
Gesamtausgaben: |
264.674 |
1.138.100 |
|
|
|
Einnahmen
|
Budget 2001
in
US$ |
Budget 2001
in NIS |
Mitgliedsbeiträge |
8.837 |
38.000 |
Spenden in Israel |
5.814 |
25.000 |
Stadtverwaltung Tel Aviv |
30.233 |
130.000 |
Spenden aus dem Ausland |
32.558 |
140.000 |
New Israel Fund |
43.023 |
185.000 |
Werbung (in der Pink Times) |
87.465 |
376.100 |
Teilnahmebeiträge aus den Programmen |
4.651 |
20.000 |
Veranstaltungen zur AIDS-Prävention
und Fundraising
|
11.628 |
50.000 |
CSD-Woche |
27.907 |
120.000 |
Staatliche Zuwendungen |
2.326 |
10.000 |
Mieteinnahmen der Wohnung in der
Nahmani St.
|
10.233 |
44.000 |
Gesamteinnahmen: |
264.674 |
1.138.100 |
5. Wirtschaftliche Situation:
Aufgrund historischer Umstände vor zehn Jahren befinden wir uns nun in einem
großen Defizit. Um dieses Defizit zu senken, war es nötig, die Ausgaben für
Weiterentwicklung zu senken und mehr Veranstaltungen und Aktivitäten als
potenzielle Einnahmequellen zu organisieren, um Darlehen und die damit
verbundenen Kosten zurückzuzahlen. Langsam aber stetig senken wir das Defizit.
2001 wurde es von 245.000 NIS auf 130.000 NIS gesenkt. Wir planen diesen
Sparkurs weiterzuverfolgen, so dass es uns möglich sein wird Ende 2003 das
gesamte Defizit getilgt zu haben.
Nichtsdestotrotz kann das Budget der AGUDAH nicht den steigenden Ansprüchen und
neuen Erwartungen der Gemeinde gerecht werden. Wir müssen die schwul-lesbischen
Gemeindezentren im Lande weiterentwickeln, den steigenden Erwartungen der
Jugendgruppen entgegenkommen, weiterhin für Integration der russischen Schwulen
und Lesben sorgen, das geplante Programm für Arabisch sprechende verwirklichen
und mit der ausführlichen Aufklärungscampagne zum Thema Safer Sex fortfahren, um
das Bewusstsein zu stärken und AIDS zu bekämpfen. Um diese Notwendigkeiten zu
erreichen, suchen wir zusätzliche Einnahmen für das Jahr 2002. Wir erwarten in
diesem Jahr zusätzliche 60.000 US$ zusammenzutragen, die es uns erlauben im
Jahre 2002 effektiv für Schwule, Lesben Trans- und Bisexuelle in Israel
einzutreten.
Die zunehmende Offenheit der israelischen Gesellschaft hat zur Folge, dass sich
immer mehr Schwule und Lesben als solche outen der hebräische Ausdruck heißt
sinngemäß: Aus dem Schrank heraustreten [lazet me ha aron] wir müssen da sein,
um sie bei ihrem Weg zu unterstützen. Dazu benötigen wir mehr und mehr
Ressourcen.
Wir würden uns freuen, sie in Bälde in der AGUDAH Willkommen heißen zu können,
Sie herumzuführen, Ihnen einen Überblick über unsere Programme zu geben und
jegliche Anfragen Ihrerseits zu beantworten.
Auf ein baldiges Treffen hier in der AGUDAH
Lior Mencher
Geschäftsführer
[i] Die Formulierung schwul-lesbisch beinhaltet in diesem Dokument auch die
Gruppierungen von Bisexuellen und Transsexuellen. Aus Satzbau-Gründen wurden
diese nicht genannt.