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Zur Arbeit der Agudah

Der israelische Verband für Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transsexuelle [i], kurz: die „AGUDAH“ [hebr.: der Verband], ist eine landesweite Grassroots-Organisation, die vor rund 25 Jahren (1975) ins Leben gerufen wurde.

Die AGUDAH widmet sich

  • der Herstellung von Gleichheit vor dem Gesetz für Schwule, Lesben, Trans- und Bisexuelle.
  • der Aufklärungsarbeit für die ganze Gesellschaft zu sozialen und gesundheitlichen Themen (unter anderem zum Thema AIDS).
  • der psychologischen Beratung und der emotionalen Unterstützung für Schwule und Lesben mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit.
  • der Koordination und Organisation von kulturellen Ereignissen und Veranstaltungen, die das (Selbst-)Bewusstsein in und die Anerkennung für die homosexuelle Gemeinschaft stärken.

Die AGUDAH betreibt in den drei Gemeindezentren (in Tel Aviv, Jerusalem und Haifa) landesweite Programme, von denen jeden Tag Tausende von Israelis profitieren:

  1. Jugend – ein einmaliges Programm, das von Fachleuten in ehrenamtlicher Arbeit für die AGUDAH erarbeitet wurde. Ein Netzwerk von Jugendgruppen wurde geschaffen, was junge Leute dazu einladen soll, Aspekte ihrer sexuellen Identität allein oder in der Gruppe zu erkunden. Dadurch soll den Jugendlichen geholfen werden, die Isolation zu beseitigen, die viele von ihnen in dieser schwierigen Situation fühlen.
  2. Soziale Dienstleistungen – dies beinhaltet: die einzige Telefonberatung in Israel; Beratungsstelle.
  3. Veranstaltungen zum Thema AIDS – Organisation von öffentlichen Campagnen zur HIV-Prävention und zum Thema „Leben mit dem Virus“; Koordination der jährlichen AIDS-Woche; Aufbau des Notfallfonds zur Unterstützung von HIV-Positiven; „Café +“, Treffpunkt für HIV-Positive und Freunde.
  4. Gesetzesinitiativen – Lobbyarbeit in der Knesset (dem israelischen Parlament) zu Themen wie Diskriminierung am Arbeitsplatz, gleichen Rechten für Partner in homosexuellen Lebensgemeinschaften und Hass-Morden. Vor Kurzem wurde der schwul-lesbische Juristenbund gegründet, in dem sich schwule und lesbische Juristen mit o.g. Themen auseinandersetzen.
  5. „Aliyah“, Einwanderung und Integration – Ein Programm für Russisch sprechende Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transsexuelle, das ihnen die Möglichkeit gibt, mit geborenen Israelis in Kontakt zu kommen, mehr über Israel zu lernen und ihren Teil zur schwul-lesbischen Szene in Israel beizutragen. Weil viele Neueinwanderer sich als Außenseiter der Gesellschaft fühlen, bieten wir Treffen, kulturelle Veranstaltungen und Selbsthilfegruppen an. Das Ziel dabei ist die Erleichterung der Integration für Neueinwanderer, um ihnen einen lebendigen und bereichernden Beitrag zur israelischen Gesellschaft zu ermöglichen.
  6. Kulturelle Veranstaltungen – zahlreiche Veranstaltungen, wie die Organisation der jährlich stattfindenden CSD-Parade.
  7. Zeitung – die AGUDAH gibt die monatlich erscheinende Zeitschrift „Pink Times“ („Ha Zman ha Varod“) heraus.
  8. Öffentliches Bewusstsein – das „Speaker’s Bureau“ moderiert Diskussionen in Schulen, öffentlichen Einrichtungen und anderen Organisationen zum Thema Homosexualität.
  9. Veranstaltungs- und Selbsthilfegruppen – mehrere Gruppen agieren unter dem Dach der AGUDAH, darunter:
    Eine Gruppe für Menschen über 50;
    „Hod“, eine Gruppe für religiöse Gays;
    „PFLAG“, eine Selbsthilfegruppe für Transsexuelle; englischsprachige und russischsprachige Gruppen; Studentengruppe „B-Gay“; der schwul-lesbische Chor „Gayzmerim“; S&M Diskussionsgruppe und eine Gruppe für verheiratete Lesben.
    Außerdem bereiten wir die Gründung einer Gruppe für Körperbehinderte, mehrer kultureller Gruppen und die Wiedererrichtung der Gruppe für Araber in Tel Aviv vor.

Die schwul-lesbische Gemeinde in Israel:

Die AGUDAH arbeitet eng mit folgenden Organisationen zusammen:
„CLAF“ – Israels lesbisch feministischer Organisation; schwule und nicht schwule Studentengruppen; AIDS-Hilfe; das „Jerusalem Open House“; Menschenrechts-Organisationen; die Reformbewegung; das städtische Referat für Schwule und Lesben in Tel Aviv; dem schwul-lesbischen Jugendschutz-Komitee; „Shabbat Malcha“ (Gruppe für Transsexuelle).

Lobbyarbeit:

  • Die Knesset (das israelische Parlament) entkriminalisiert Homosexualität (1988).
  • Die Knesset verbietet die Diskriminierung von Schwulen und Lesben am Arbeitsplatz (1992).
  • Die Knesset etabliert ein Sub-Komitee zu schwul-lesbischen Themen (1992).
  • Der Personalchef der israelischen Armee verbietet die Diskriminierung von schwul-lesbischen Soldaten und Soldatinnen (1993).
  • Die Knesset verabschiedet einen Zusatz zu den Bestimmungen der Verleumdungsklagen, der Diffamierung aufgrund der sexuellen Orientierung verbietet (1997).

Gerichtsurteile:

  • Der Fall Danilowitz vs. El Al: Das Gericht verpflichtete El Al bereits in niedriger Instanz, dem Partner des El Al Angestellten Jonathan Danilowitz die gleichen Vergünstigungen wie allen Angehörigen von El Al-Angestellten zu gewähren (1994).
  • Das Militärgericht anerkennt Adir Steiner als den gesetzlichen Wittwer von Dr. Lt. Col. Doron Maizel an und gewährt Steiner „Vorteile für hinterbliebene Partner von Offizieren“ (1996).
  • Das Gericht revidiert die Entscheidung des Erziehungsministers, die Ausstrahlung der Fernsehsendung „Open Cards“, die sich in einer Folge mit dem Thema Homosexualität auseinandersetzt, zu verbieten (1997).
  • Der Fall „Edge Of Seventeen“ – Aufgrund einer Petition vor dem Obersten Gericht zog die Filmbehörde ihre Entscheidung zurück, den Film „Edge Of Seventeen“ für Zuschauer unter 18 Jahren zu verbieten.

Kulturelle Ereignisse:

  • 1998 veranstaltet die AGUDAH die erste CSD-Parade in Israel. Seit 1999 verwandelte sich die CSD-Parade zu einem offiziellen Event in Tel Aviv mit mehr als 40.000 Teilnehmern, die vom Rathaus durch die Straßen Tel Avivs marschieren.
  • Die AGUDAH wurde auserwählt, Gastgeber der „World Pride“-Events in Tel Aviv 2004 zu sein.
  • Jedes Jahr organisiert die AGUDAH mehrere Unterhaltungs- und Kultur-Events. Zum festen Programm zählt bereits „Wigstock“, die „Pride Week“ und die „AIDS Week“.
  • 1996 produzierte die AGUDAH zum ersten mal ein wöchentliches schwul-lesbisches TV-Magazin.
  • Ein Dokumentarfilm über die Amsterdamer „Gay Games“ wurde mit Hilfe der AGUDAH produziert.

Gemeindearbeit:

  • In den letzten Jahren baute die AGUDAH ihre Jugendarbeit landesweit aus. 1998 profitierten mehr als 500 Jugendliche vom Engagement der AGUDAH durch unterschiedliche Jugendgruppen.
  • Die Telefonberatung der AGUDAH funktioniert bereits seit 19 Jahren jeden Tag im Dienst der schwul-lesbischen Gemeinde. Zu diesem Dienst gehört eine spezielle Beratung nur für Frauen. 1997 nutzten über 3000 Menschen dieses Angebot. Die Hälfte dieser Menschen rief die Beratungshotline an 40% von ihnen waren Jugendliche unter 22 Jahren.
  • Die AGUDAH bietet kostenlose persönliche Beratung an.
  • 1999 wurde der schwul-lesbische Juristenbund gegründet, in dem schwule und lesbische Juristen zusammenkommen, um Informationen auszutauschen und Rechtsbeistand in Fällen von sexueller Diskriminierung anzubieten.
  • Die AGUDAH besitzt drei Gemeindezentren in Tel Aviv, Haifa und Jerusalem. In diesen Zentren finden Veranstaltungen statt, und sie dienen als Informationszentren.

AIDS:

  • Seit 1997 organisierte die AGUDAH bereits fünf Campagnen zur AIDS-Prävention. Dadurch machte sie AIDS zum Thema in der schwul-lesbischen Gemeinde und in der breiten Öffentlichkeit.
  • Seit 1999 unterstützt das Gesundheitsministerium die Campagne durch finanzielle Förderung.
  • „Café +“ für HIV-Positive und Freunde existiert bereits seit fünf Jahren.
  • Vor zwei Jahren gründete die AGUDAH einen Notfallfonds zur Unterstützung von HIV-Positiven.

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen mit Freude zur Verfügung!

Auf ein baldiges Treffen hier in Israel

Lior Mencher
 
Geschäftsführer


[i]
Die Formulierung „schwul-lesbisch“ beinhaltet in diesem Dokument auch die Gruppierungen von Bisexuellen und Transsexuellen. Aus Satzbau-Gründen wurden diese nicht genannt.

18 Nachalat Binyamin St.
P.O.B. 29523 Tel Aviv 61290
Israel

    
Tel.: ++972-3-5167234
Fax.:++972-3-5167724


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